Debt Equity Swap: Sanierung für angeschlagene Kapitalgesellschaften
Mit dem Begriff Debt Equity Swap (DES) wird eine Transaktion bezeichnet, bei der eine Forderung seitens eines Gläubigers gegenüber dem Schuldnerunternehmen aufgrund einer entsprechenden Beteiligung erlischt. Diese Bezeichnung aus den Bereichen Bankwesen, Finanzmarktgeschäft und Unternehmens- sowie Gesellschaftsrecht ist auch unter den Namen Gläubigerbeteiligung bekannt.
Besonders interessant ist eine Debt Equity Swap für Kapitalgesellschaften, die nur über eine geringe Bonität verfügen und somit die Forderungen der Gläubiger nicht mehr hinreichend bedienen können. Durch den DES kann das betreffenden Unternehmen aufgrund der Beteiligung des Gläubigers allerdings saniert werden. In diesem Zuge verkauft das Kreditinstitut als Gläubiger die Forderung unter einem Abschlag an interessierte Investoren. Diese erhalten im Gegenzug durch die Debt Equity Swap eine entsprechende Beteiligung an dem angeschlagenen Unternehmen. Allerdings sind bei dem DES die Gläubiger der Forderung und die Erwerber einer Firmenbeteiligung oftmals nicht personengleich. Allerdings sollte auch bedacht werden, dass sich hinter einem DES auch die Gefahr von einer feindlichen Übernahme verbirgt.
Für krisenbehaftete Unternehmen gelten Debt Equity Swaps eine rasche Sanierungshilfe, da das Eigenkapital erhöht und die Verbindlichkeiten erfolgreich verringert werden können. Investoren hingegen bietet ein DES die Möglichkeit, kostengünstig zum Gesellschafter zu werden und nach einer erfolgreichen Sanierung durch ein besseres Rating oder einen eventuellen Anteilsverkauf beträchtliche Gewinne zu verbuchen. Daher ist es wenig verwunderlich, dass sich Debt Equity Swaps auf internationaler Ebene auf bereits funktionierenden Sekundärmärkten längst etabliert haben. Auch für Entwicklungsländer sind DES interessant, da mit deren Hilfe Schuldtitel zugunsten einer korrespondierenden Inlandsbeteiligung erlöschen. In diesem Zuge sinkt auch die Auslandsverschuldung des betroffenen Entwicklungslandes.