Vielfältig verwendeter Begriff: Erzeugnis

Die Klärung des Kontextes ist unumgänglich, will man den Begriff „Erzeugnis“ richtig definieren. Er wird nämlich sehr gerne als Synonym für „Produkt“ verwendet und kann somit aus verschiedenen Sichtweisen beschrieben werden.

Erzeugnis nach DIN 6789 (Technik)

Ein Erzeugnis an sich ist das gebrauchsfertige Endergebnis eines Fertigungsprozesses, besteht aus Teilen und/oder Gruppen und wird entweder im Markt platziert oder vom Unternehmen selbst verbraucht. Die Erzeugnisstruktur und -gliederung sowie der Produktionsprozess werden gemäß DIN 6789 dokumentiert. Ist die Gebrauchsfertigkeit noch nicht gegeben, spricht man von einem Zwischenerzeugnis oder Halbzeug oder Halbfabrikat.

Erzeugnis = Produkt (Wirtschaft)

Unter diesem Gesichtspunkt ist ein Erzeugnis oder Produkt das Ergebnis eines Transformationsprozesses, der vom Menschen bewirkt wird und verschiedene Produktionsfaktoren, wie z. B. Güter, Energie u.a., und Wissen und Erfahrungen zusammenführt (Transformationsorientierte Definition). Die wertschöpfungsorientierte Definition sieht das Produkt oder Erzeugnis als Resultat eines Wertschöpfungsprozesses, in dem Produktionsfaktoren so verarbeitet werden, das ein höherwertiges Wirtschaftsgut das Ergebnis ist. Die angebotsorientierte Definition dagegen stellt den Kundennutzen in den Mittelpunkt. So unterteilt sie Produkte oder Erzeugnisse aus Kundensicht in Produkte, deren physische Eigenschaften Kundennutzen bringen, in Pakete, die aus physischen Produkten und/oder immateriellen Dienstleistungen bestehen können, und als generische Nutzenkategorie, wie z. B. sozialer oder emotionaler Nutzen.

Fazit

Der Begriff „Erzeugnis“ wird so vielfältig verwendet, dass zur genauen Bestimmung eine Betrachtung des Zusammenhanges notwendig ist. Erzeugnisse im ureigensten Sinn lassen sich nach ihrem Stadium unterscheiden in Fertig- und Zwischenerzeugnis, womit der Grad der durch den Produktionsprozess bereits erreichten Gebrauchsfähigkeit definiert wird. Die Gleichsetzung mit dem Begriff „Produkt“ erfordert eine weiter reichende Definition.